Durch den Torbau gelangen wir zum Büchsenmeister- oder Zeugwärtl-Turm.
Die beiden Türme sind mit einer 3,50 Meter dicken Sperrmauer
verbunden. Ebenerdig in der Mauer befindet sich eine Aussparung,
in der ein Geschütz untergebracht war. Darüber verläuft der
Verbindungsgang und die Wohnung des Zeugwärtls. Im 19.
Jahrhundert wohnte darin der Batallionskommandeur
("Majorswohnung"). Jetzt werden die Türme als Wohnung benutzt.
An der Westseite des Burghofes sind die drei Zierzinnen auf der Burgmauer (im Volksmund Schwurfinger genannt), darunter der Durchgang zum Aussichtsplatz, mit einem Gehweg zum Wöhrsee. An der Ostseite wurde ein Stück aus der Wehrmauer gebrochen und somit ein Ausblick auf die Altstadt und das Steilufer der Salzach geschaffen. Richtung Süden sind in die Wehrmauer die drei Pfefferbüchsen eingelassen.
Kommt man vom 4. Burghof, so sieht man durch das Tor im 3. Burghof
schon die Pfefferbüchsen.
Sie dienten als Geschützstellungen und Wachtürme. Beim dritten Turm wurde Ende des 1900 Jahrhunderts ein Durchbruch in der Wehrmauer geschaffen und der Stettheimerweg zur Stadt angelegt.
Der Weg zur Altstadt verläuft direkt am Hang. Eine herrliche
Aussicht auf die Stadt und auf das österreichische Steilufer
begleitet den Besucher bei seinen Abstieg zur Stadt. Wir
wenden uns jedoch nach Westen, hier steht der Kurze Kasten.
Ein dreigeschoßiger Bau mit mächtigen Außenmauern und kolossalen
Holzkonstruktionen, die auf sieben gemauerten Pfeilern abgestützt
sind und die Zwischendecken tragen. Das Zeughaus diente vor allem
als Waffenarsenal, Munitionsdepot und Getreidespeicher.
Nach einem Inventar von 1533 lagerten in den beiden unteren Stockwerken 185 Geschütze, darunter der "Esel" (eine schwere Steinbüchse), Munition und viele andere Waffen- und sowie Rüstungsgerät. Renovierungen wurden 1692 und in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts (es wurde ein flacherer Dachstuhl aufgesetzt) durchgeführt. An der nördlichen Giebelseite ist noch der Dachansatz der abgebrochenen Zeugschmiede erkennbar.
Heute wird der Kasten zum Einlagern von Baumaterialien zur Reparatur an der Burg genutzt und als Hochbehälter für das Trinkwasser der Altstadt verwendet.
Wieder stehen wir vor einer Brücke (ehemals als Zugbrücke ausgebildet) die über einen Halsgraben führt. Die beiden Mauern vom Halsgraben wurden 1935/36 durchbrochen, um einen kürzeren Fußweg von der Stadt zum Wöhrsee zu schaffen. Hier sehen wir links auf die Stadt, vor allem aber steht der Kirchturm mit seiner Höhe von 78 m jetzt in unseren Blickfeld. Rechts sehen wir den Wöhrsee, und bei klaren Wetter (Föhn) bis in die Alpen.
Vor uns steht der mächtige Torturmbau, das Georgstor. Nach dem Durchschreiten des Georgstors befinden wir uns im 2. Burghof.