Das Kastenamt war das Steueramt für Naturalabgaben. Der Kastnerturm wurde
1803 umgebaut. Der südliche Wohnbau stammt aus dem 17./18.Jahrhundert.
Bis 1961 wurde der Bau vom Forstamt genutzt. 1966 bis 1969 wurde eine
Innensanierung durchgeführt, der Bau wird jetzt als Wohnhaus benutzt.
Auf der rechten Seite befindet sich der Kastengegenschreiberturm.
Im Kastengegenschreiberturm wurden die abgegebenen Waren verwaltet. Das
Kastenamt und der Kastengegenschreiberturm waren ursprünglich durch einen
Torbogen verbunden. Nach dem Brand um 1805 wurde der Turm umgebaut. 1997
erfolgte ein Teilabbruch des baufälligen Anbaus, eine Sanierung und eine
neue Nutzungsbestimmung sind geplant.
An der Südseite befinden sich nachträglich erstellte Garagen, unter einer der Garagen soll sich einmal ein Brunnen befunden haben.
Die Wehrmauer wurde ca. 1960 teilweise abgetragen um den Blick auf den Wöhrsee (das Urbett bzw. einen alten Flußarm der Salzach aus der Würmeiszeit) und auf die umliegende Gegend zu bekommen. Wir sehen links den Pulverturm, in der Talsenke die Leprosenkirche, rechts davon die Kirche Marienberg, eine Rokokokirche, und bei guter Sicht den Kirchturm von Asten am Horizont. Bei Fön sind von hier aus die Alpen zu sehen.
Geschütz und Batterieturm, ein Vorwerk der Burg und ein Eckpfeiler der
Stadtbefestigung. Der viergeschoßige Turm hat einen Außendurchmesser
von 22 Meter, eine Mauerstärke im Erdgeschoß von 5 Meter und im 3.
Obergeschoß noch eine Mauerstärke von 3 Meter. Im Erdgeschoß befindet
sich ein Brunnen mit einer Tiefe von 22 Metern. Ein gedeckter Gang ist
noch teilweise erhalten, er führte vom Pulverturm zur Hauptburg.
Vom Aussichtspunkt aus kann man auch die Hl. Kreuzkirche sehen. Einst war sie eine Leprosenkirche (Leprose = an Lepra erkrankte). Der Burghauser Baumeister Hans Wechselberger errichtete die Hl. Kreuzkirche in der Spätgothik. Renovierungen wurden 1953/54 und 1988 durchgeführt.
Schon weiter entfernt kann man vom Aussichtspunkt aus auch die Kirche zu Marienberg sehen. Eine Wallfahrtskirche, zugleich eine der schönsten Rokokokirchen im südbayerischen Raum. Innen- und Außenrenovierungen wurden durchgeführt.
Bei klarer Sicht aber auch bei Fön sind am Horizont der Kirchturm von Asten und die Alpenkette zu sehen.
Hinter uns an der Ostseite sehen wir die Hedwigskapelle.
Auch Äußere Schloßkapelle. Die spätgotische Kapelle wurde von Ulrich
Pesnitzer erbaut, der Turm und die Einwölbung werden Hans Wechselberger
und Wolf Wiser zugeschrieben. An der Empore befindet sich ein Stifterrelief.
Pesnitzer hat die Apsis direkt in die Wehrmauer eingefügt, damit wurde die
Kapelle in die Wehranlage integriert. Deshalb befinden sich hinter dem Altar
und in der Sakristei Schießscharten.
Die Auftraggeber waren der Herzog Georg der Reiche und seine Gemahlin Hedwig (Jadwiga), die Tochter des Polenkönigs Kasemir IV. Diese Ehelichung ist durch die Landshuter Hochzeit bekannt geworden. Eine Besichtigung der Kapelle ist nicht immer möglich.
An der Ostseite weiterwandernd gelangen wir zum Gärtnerturm.
Wurde 1960 zu einen Aussichtsturm umfunktioniert. Jetzt kann man die
historische Altstadt von oben betrachten, die Steilufer der Salzach und
die Salzachschleifen sehen. Und man kann schon verstehen, daß Napoleon
als er Burghausen erblickte sagte: "Voila, la ville souterine!" ...(die
Stadt unter der Erde!) Die Grünanlage vor dem Turm war ehemals der
Vizedomgarten. Der Vizedom war der ständige Vertreter des Herzogs bei
seiner Abwesenheit.
Vor uns steht nun das Spinnhäusl.
Es war das Strafhaus (Arbeitshaus) für die weiblichen Gefangenen. 1968 wurde das Spinnhäusl umgebaut, der Baukern wurde jedoch erhalten.
Vor uns liegt nun der Tordurchgang mit Schlupfloch (das Tor war ehemals mit einem Halsgraben und einer Zugbrücke versehen) zum 4. Burghof.