Der 4. Burghof


Hexen-Turm [14. Jh.]

Hexen-Turm

Gefängnisturm mit Zellen und einem 6 Meter tiefen Verlies, in denen die Angeklagten auf ihre Befragungen oder Hinrichtungen warteten. Die letzte Hinrichtung geschah 1831 mit dem Schwert.

Der gegenüberliegende Folterturm war mit dem Hexenturm durch eine Sperrmauer mit gedecktem Gang verbunden.

Folter-Turm [14. Jh.]

Schergenturm

Im Turm waren Gefängniszellen und ein Verlies untergebracht. Der Folterturm hatte viele Namen: Schergenturm, Eisenfronfeste, Folterkammer oder Fragstatt und Amtmannsturm wurde er genannt. Hier wurden die Delinquenten ob ihrer zur Last gelegten Missetaten befragt, auch peinliche Befragungen (Folterungen in den verschiedensten Graden) wurden vollzogen. Die Folterkammer bestand noch bis 1918 mit seinen originalen Folterwerkzeugen, diese wurden vermutlich nach München abgezogen. Die Räume wurden anschließend als Wohnräume benutzt. Heute befindet sich in den Räumen ein privates Museum mit Folterwerkzeugen. Ein Besuch lohnt sich.

Öffnungszeiten:
  vom 30.03. - 31.10. täglich
  von 9:00 - 13:00 Uhr
  in den Wintermonaten Samstag und Sonntag
  Tel. 08677 / 61534 oder 08677 / 61490

Zucht- oder Arbeitshaus [erbaut 1574 bis 1661]

Ehemals als neues Zeughaus geplant, dann als doppelte Kastenwachterwohnung und Krankenhaus benannt. 1751/52 an der Sperrmauer mit dem gedeckten Gang (der gedeckte Gang ist nur noch teilweise über dem Torbogen erhalten) als Zuchthaus oder Fronfeste ausgebaut. 1811 wurde das Zuchthaus aufgelassen. Nach Innenrenovierungen sind jetzt Wohnungen untergebracht.

Links von uns steht der Lange Kasten.

Langer Kasten oder Haberkasten [erbaut 1400]

Langer Kasten

Im Erdgeschoß waren die Stallungen (Marstall, hier waren bis zu 300 Pferde) untergebracht, und darüber der Futtervorrat für die Pferde, Trag- und Zugtiere. In Burghausen sollen damals mehr Pferde gehalten worden sein als in München.

1878 wurde der Haberkasten abgebrochen, der Platz wurde für die Garnison als Turnplatz benötigt.

1960/61 wird der Kasten zu zwei Drittel seiner ursprünglichen Länge und Breite wieder aufgebaut und darin die Jugendherberge untergebracht. 1993 wird die Jugendherberge in das ehemalige Kapuzinerkloster verlegt.

1993/95 der Haberkasten wurde erneut umgebaut und die Theaterakademie untergebracht. Der Haberkasten ist an der Südseite mit dem Kornmesserturm verbunden.

Kornmesser- oder Getreidewärtlturm [erbaut 1400 Jh.]

Kornmesserturm

Ein Wohn- und Wehrturm mit einer Geschützstellung im Erdgeschoß. Im Kornmesserturm befand sich die Wohnung des Verwalters des Langen Kastens, später wohnte der Schloßmesner der inneren Schloßkapelle darin.

Auf der gegenüberliegenden Seite steht der Aventinus-Haus (Turm).

Aventinus-Haus (Wehrturm) [erbaut 1400]

Der Wehrturm wurde durch einen Anbau vergrößert und mit einem spätgotischen Treppengiebel versehen. Im Giebel ist eine Erinnerungstafel an Johannes Turmeier angebracht.

Ehemals die Wohnung des Kaplans der inneren Schloßkapelle. Dann die Wohnung des bedeutenden Humanisten Johannes Turmeier von Avensberg, genannt Aventinus. Er wurde der Vater der bayerischen Geschichtsschreibung genannt. 1509/10 fungierte er als der Erzieher der Prinzen Ludwig und Ernst die Söhne Albrechts IV die auf der Burg lebten.

Die Pferdeschwemme und der Laufbrunnen sind nicht mehr erhalten.

Über die Brücke (ehemals eine Zugbrücke), die über einen Halsgraben führt, gelangen wir in den 3. Burghof.

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