Der Zugang zur Burg


Die Burg von Burghausen wurde auf einem langgezogenen Bergsporn aus Nagelfluhsandstein angelegt, den die Salzach in der Würmeiszeit ausgebildet hat. Mit Ausnahme der Nordseite fallen die Burghänge 60 Meter steil ab und bilden eine natürliche Barriere, die bei einer Erstürmung der Burg äußerst schwer zu überwinden sind. Nur der Zugang von der Nordseite aus ist ebenerdig und somit am leichtesten zu überwinden. So ist es selbstverständlich, daß dieser Zugang durch ein besonders mächtiges Bollwerk, der sogenannten "Schütt", geschützt wurde.

Die Schütt [15. Jh.]

Die Schütt Die Schütt stand auf dem jetzigen Curaplatz, der heute den PKW- und Omnibus-Parkplatz für die Burgbesucher darstellt. Sie stellte ein gewaltiges Bollwerk zwischen dem Pesnitzerturm, benannt nach einem Burghauser Baumeister, und dem Öttinger Torturm dar. Außer der Verteidigung der nordseitigen Burganlage diente sie als Geschützstellung, Kaserne und Getreidespeicher. Die Schütt und der Pesnitzerturm wurden 1800 / 1801 niedergelegt (geschleift). Der Schütt vorgelagert war ein Zwinger, die Zwingermauer wurde 1965 / 66 wieder andeutungsweise rekonstruiert.

Öttinger Torturm [15. Jh.]

Öttinger Torturm Der einzige Zugang zur Burg und Stadt führt bis 1836 von Norden aus über einen Halsgraben mit Zugbrücke durch das Öttinger Tor. Von hier gelangte man in den Torzwinger und durch die "Große Bastei" rechts (links?) entlang der Rentmeisterei und dem Kanzler-Turm zum Christophs-Tor mit dem bayerischen Wappen. Erst durch das Christophs-Tor gelangte man in die Burg.

Die Straße zur Stadt führt geradeaus über den Hofberg zur Altstadt. Hier steht links der Prechtlturm. Der Ludwigsberg als Zufahrt zur Stadt wurde erst 18?? erbaut.

Prechtl-Turm [15. Jh.]

Prechtl-Turm Ehemals als Torturm zur Stadt ausgebaut. So hatte man die Möglichkeit, das Christophs-Tor zur Burg zu schließen, jedoch den Zugang zur Stadt offen zu halten oder das Tor zur Stadt zu schließen und den Zugang zur Burg offen zu halten. Wurde das Öttinger Tor geschlossen, so waren von außerhalb beide Zugänge verwehrt. Eine weitere Möglichkeit bestand aber auch noch darin, das Öttinger-Tor zu schließen und die beiden anderen Tore offen zu lassen, damit der Verkehr zwischen der Burg und der Stadt möglich war.

Von 1779 - 1806 war der Prechtl-Turm die Wohnung des Scharfrichters, der früher in Ach auf der anderen Seite der Salzach wohnte. 1779 wurde nach dem Frieden von Teschen das Innviertel an Österreich abgetreten, die Salzach wurde Grenzfluß, und der Scharfrichter zog in den Prechtl-Turm.

In der Zeit von 1748 - 1776 wurden in Burghausen über 1.100 Menschen durch den Henker hingerichtet, beinahe jede Woche eine Hinrichtung.

1916 verweilte der Dichter Rainer Maria Rilke in Burghausen und wohnte im Prechtl-Turm. Seine Gastgeberin war die Oberstenwitwe Isabella Hilbert. Rilke blieb ein Jahr lang in Burghausen, seine Briefe an Isabella werden im Stadtarchiv aufbewahrt.

Christophs-Tor [15. Jh.]

Christophs-Tor Nach dem Durchschreiten des Christophs-Tores, geschmückt mit dem bayrischen Wappen in einem altgotischen Tuffsteinrahmen, befinden wir uns im 6. Burghof. Die Burghöfe werden von der Hauptburg aus gezählt, der am weitesten von der Hauptburg entfernte Burghof trägt damit die Nummer 6.

Links von uns befindet sich der i-Punkt, das Informationszentrum auf der Burg. Hier erhalten Sie Informationsmaterialien.

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